RUNDBLICK, Artikel, vom 31.01.2002
Großlohe beats
HipHop gegen Rechts
Schuka, das Gypsy Pop Trio aus Großlohe, hat es geschafft. Am vergangenen Freitagabend brachte es den Saal der Christopherus Gemeinde zum Beben; die drei jungen Sinti und Roma-Frauen zwischen 18 und 25 Jahren kamen an beim jugendlichen Publikum. Unterstützt durch eine Musikpädagogin, die den Sängerinnen Mut machte, hatten sie monatelang für ihren ersten Auftritt in der Öffentlichkeit geprobt.
Schuka war ein Programmpunkt im Kultur-Event "Großlohe beats", Höhepunkt und Abschlußveranstaltung des Projekts "HipHop gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit", auf der junge Rapper und Breakdancer zwischen 6 und 25 Jahren zeigten, was sie nach fünf Monaten intensiven Probens "drauf" hatten. MC's "Albino", KIM, A.D.O.P., Rapunzl, Ole und 040-Stylz überzeugten mit selbst getexteten Rap-Songs für ein friedliches Miteinander. Die Internationale Breakdance Action war Tummelplatz vor allem der Jüngsten, die halsbrecherische Figuren tanzten.
Streetworker Ernie Hellmann, der gemeinsam mit Ingrid Jahnke das Projekt durchführte, war vom positiven Gesamtergebnis begeistert: " Der oft kräftezehrende Einsatz hat sich gelohnt. Alle haben engagiert mitgemacht; Selbstsicherheit und Motivation der Kinder und Jugendlichen, deren oft tristes Alltagsleben geprägt ist von Armut, Arbeitslosigkeit und Ausgrenzung, sind gestiegen."
Professionelle Tips erhielten die jungen Sänger und Tänzer von einer Musikpädagogin sowie einem Breakdance- und zwei HipHop Lehrern. Ferner wurde das Projekt unterstützt vom Verein "Streetlife e.V.", der Kirchengemeinde Großlohe und der Bundesregierung im Rahmen der Projektplattform "Lokale Aktionspläne für Toleranz und Demokratie".
(wü)
Stadtteilzeitung für Grosslohe, Ausgabe 04/2001
Gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus
Die Mitarbeiter von Streetlife e.V. sind mitten in einem Hip Hop Projekt gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. Immer mittwochs um 16.00 Uhr und donnerstags um 18.00 Uhr treffen sich junge Menschen im Kirchenkeller Großlohe, um einerseits Hip Hop Musik zu lernen, eigene Texte für ein friedliches Miteinander zu entwickeln und andererseits an breakdance Lehrgängen teilzunehmen. Ein Abschlusskonzert wird im Januar nächsten Jahres stattfinden. Die Älteren von uns in Großlohe werden sicherlich gewisse Schwierigkeiten mit dieser Musikrichtung (oder breakdance) haben. Und dennoch werden sie oft täglich mit dieser Musikrichtung konfrontiert. Sicherlich ist in den Familien zu hören: "Mein Gott, stell die Musik leiser! Das kann ja keiner aushalten!" Die Toleranteren von uns machen die Tür zu oder versorgen ihre Kinder mit Kopfhörern. Das ist alles nachvollziehbar und zu verstehen. Und dennoch - Hip Hop ist ein wichtiger Bestandteil der heutigen Jugendmusik - Kultur.
Wenn man auf die Texte der Hip Hopper achtet, und darum geht es im wesentlichen, ist man erstaunt, was für intelligente, einfühlsame und politische Texte zu den wirklichen Knackpunkten dieser Zeit zu hören sind. Warum denn nun machen wir als Strasos ein Hip Hop Projekt, hä?
Als wir vor den Sommerferien das Projekt planten, sind wir sofort auf großes Interesse bei vielen Jugendlichen gestoßen. Viele wollten gern gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit aktiv werden. Auf alle Fälle war das Gefühl der Jugendlichen, dass keiner wegen seiner Hautfarbe, Kultur oder seines Glaubens verleumdet, beschuldigt oder gar verfolgt werden darf. Das erste Treffen ging mit viel Spannung und Neugierde über die Bühne. Auf dem dritten Treffen im Kirchenkeller Großlohe saßen viele junge Menschen mit unaussprechlichem Entsetzen, Trauer und tiefem Mitgefühl für die Opfer der barbarischen Anschläge in Washington und New York. Dieser blutige Terror war für sie einfach unvorstellbar. Täglich konnten sie die grausamen Bilder im Fernsehen beobachten. Diese Bilder lösten immer mehr Angst und Trauer in ihnen aus.
Das Leitungsteam von Streetlife hat sich die Frage gestellt, ob in Anbetracht der feigen Anschläge das Projekt unterbrochen werden sollte. Aber es war besser, es nicht zu tun, und lieber mit den Jugendlichen darüber zu reden. Viele der Jugendlichen kommen selbst aus Krisengebieten und wissen was Hass, Zerstörung und Vertreibung anrichten. Hass ist der größte Feind jedes einzelnen Menschen. Er lässt grundsätzlich das Gute in uns nicht zu. Wer Haß durchschaut, hat die Möglichkeit, sich zu ändern. Und genau das haben wir uns bei der Entwicklung des Projekts gewünscht. Also wird es weiterlaufen. "Für ein friedliches Miteinander in Großlohe und weltweit!". Die Jugendlichen haben in diesem Hip Hop Projekt die Möglichkeit, die grauenhaften Bilder gemeinsam zu verarbeiten. Den Jugendlichen aus Krisengebieten soll darüber hinaus bei der Bewältigung ihrer eigenen leidvollen Vergangenheit geholfen werden. Wir können es nicht zulassen, dass Menschen islamischer Herkunft plötzlich verleumdet werden und womöglich mit für die feigen Anschläge verantwortlich gemacht werden. Wer noch mitmachen möchte und zwischen 11 und 18 Jahre alt ist, möge sich wenden an den Kirchenkeller Großlohe bei Heidi und Fariba Tel.: 6771419 oder an die Strasos Ernie Hellman Tel. 6772027
RUNDBLICK, Artikel, vom 25.09.2001
Gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit
HIP HOP und Breakdance Projekt
Streetlife e.V., Straßensozialarbeit in Rahlstedt, führt derzeit ein Hip-Hop und Breakdance-Projekt gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus durch. Regelmäßig werden wöchentlich mittwochs und donnerstags von 16 - 20 Uhr im Kirchenkeller der Kirchengemeinde Großlohe Lehrgänge von HIP-HOPern und Breakdancern angeboten. Jeder Mensch von 11 bis 18 Jahren ist herzlich eingeladen. Zusätzlich besteht für alle Teilnehmer die Möglichkeit, sich im JAMLJNER-Musikbus, der irgendwann vor dem EKZ Großlohe oder der Schule Neurahlstedt steht, musikalisch auszuprobieren. Im Januar 2002 gibt es eine große Musikveranstaltung in Rahlstedt, auf der die Künstler ihr erarbeitetes Programm darbieten können.
Weitere Informationen gibt's direkt im Kirchenkeller, im Internet unter
www.streetlife.net oder bei Streetlife direkt unter Tel..6772027
(wü)
Hamburger Wochen Blatt, Artikel, vom 12.09.2001
Hip-Hop gegen Rassismus
GROSSLOHE (MG).
Unter dem Motto "Gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit und für ein friedliches Miteinander" steht ein großes Hip-Hop- und Breakdance-Projekt, das "Streetlife" ("Verein für Straßensozialarbeit in Hamburg e.V," in der Rahlstedter Straße 150b) seit letztem Mittwoch in der Kirchengemeinde Großlohe am Großloher Ring durchführt. Im dortigen Kirchenkeller werden ab Sofort mittwochs (HipHop) und donnerstags (Breakdance) Lehrgänge angeboten, an denen (jeweils zwischen 16 und 20Uhr) Jugendliche zwischen elf und 18 Jahren teilnehmen können. Stadtbekannte Akteure der Szene vermitteln Anfangern wie Fortgeschrittenen entsprechendes Können. Das Projekt (wird von der Bundesregierung im Rahmen des Programms "Lokale Aktionen für Toleranz und Demokratie" gefördert) läuft bis Dezember und endet schließlich im Januar mit einer großen Veranstaltung in Rahlstedt, bei der alle Teilnehmer auftreten sollen. Weitere Informationen gibt´s direkt vor Ort im Kirchenkeller, bei "Streetlife" unter Telefon 677 20 27 oder im Internet unter www.streetlife.net Auf der Homepage gibt's auch Auskünfte zum "Jamliner", der in den nächsten Tagen und Wochen wiederholt vor dem Einkaufszentrum Großlohe und der Schule Neu-Rahlstedt anzutreffen sein wird. In dem Musik-Bus (ein umgebautes Fahrzeug der Hochbahn), den die Straßensozialarbeiter angemietet haben, kann jeder, der musikalisch ist oder meint, es zu sein, seine Fähigkeiten ausprobieren und unter Beweis stellen. Denn das "Musikmobil" ist ein echter Proberaum mit Tonstudio und vollgestopft mit Gitarren, Keyboard, Schlagzeug, Verstärkern, Mikros und vielen anderen Dingen. "Der Jamliner ist sicher ein weiteres Highlight im Rahmen unserer Aktion gegen Faschismus", sagt Sozialarbeiter Erni Hellmann, der auf eine große Resonanz bei den Kids aus Großlohe und Umgebung hofft.
Hamburger Morgen post, Artikel, vom 06.09.2001
HipHop für Solidarität
Rahlstedter Kids breaken und rappen gegen Fremdenfeindlichkeit
Viele Arbeitslose, noch mehr Sozialhilfeempfänger und ein hoher Ausländeranteil - die Wohnsiedlung Großlohe in Rahlstedt gehört zu Hamburgs sozialen Brennpunkten. Das Wählerpotenzial für rechte Parteien liegt bei erschreckenden 29 Prozent. Mit einem "HipHop Projekt" wollen Jugendliche jetzt gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit aktiv werden - und dabei Spaß haben.
In den Jugendtreffs von Großlohe treffen Jungen und Mädchen aufeinander, die 14 verschiedenen Nationalitäten angehören. Jedes dritte Kind wird nur von einem Elternteil erzogen, viele leben von Sozialhilfe, Trotzdem sitzen die Kids nicht frustriert in der Ecke, sondern sind lebendig und neugierig. "Mit unserem HipHop-Projekt gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit wollen wir mehr Solidarität im Viertel schaffen", sagt Ernie Hellmann, Streetworker bei "Streetlife".Rapperin "MC A.D.O.R" (Aimee Ringel), Breakdancer Zias Askar und Rapper "Albino" (Mattias Albrecht, v.l.) leiten HipHop-Kurse.
Die Jugendlichen können mit erfahrenen Rappern Texte und Musik schreiben und die Lieder dann einstudieren. Wer mehr auf Bewegung steht, studiert mit fähigen Breakdancern eine Performance ein. Am Schluss wird alles in einer großen Bühnenshow präsentiert. Außerdem nehmen die Kids selbst eine CD und ein Video von ihren Aktionen auf.
Gerade Rap-Musik ist dazu prädestiniert, auf Missstände hinzuweisen und auf gesellschaftliche Veränderungen zu drängen", sagt HipHopper "Albino" alias Matthias Albrecht. Deshalb hat er sich auch bereit erklärt, bei diesem Projekt mitzuwirken. Organisatoren sind "Streetlife" und die Kirchengemeinde Großlohe, Das HipHop- und Rap-Projekt läuft mittwochs von 16 bis 20 Uhr im Kirchenkeller Großlohe (Großloher Ring), das Breakdance Projekt donnerstags von 18 bis 20 Uhr. Ein erstes Treffen fand bereits statt, aber natürlich können auch später noch Jugendliche dazustoßen. Nähere Infos zum Projekt gibt es auf der Seite www.streetlife.net